18.03.2019 -20.05.2019
Georg Seeßlen war einer der Ersten, der das Fortleben des UFA-Stils im deutschen Film bis heute nachverfolgt hat. Der Stil hat sich offenbar auch in das Un(ter)bewusste vieler Autoren, Regisseure und Produzenten eingeschrieben. Man erkennt ihn etwa an der idealisierenden Kameraarbeit oder einem Schauspiel, das auf Künstlichkeit setzt. So lässt sich zweifellos ein Neo-UFA-Stil identifizieren, den man ebenfalls auf technische Eigenheiten, dramaturgische Codes und Inhalte beziehen kann. Jüdische Klischees und Stereotype sind dabei weiterhin präsent, nun oft als philosemitisches Gegenbild. Bei vielen Regisseuren arbeitet dort – oft unbewusst – ein nicht verarbeitetes Nachdenken über die deutsche und deutsch-jüdische Geschichte mit.
Im Seminar mit anschließender Filmvorführung werden die Kontinuitäten in der Darstellung jüdischer Lebenswelten im deutschen Spielfilm analysiert. (kd)
Alle Termine finden Metro Kinokulturhaus statt (Johannesgasse 4, 1010 Wien). Die Vorlesung beginnt jeweils um 18 Uhr, die Filmvorführung im Anschluss um 19 Uhr.
Montag, 18.03.2019: Baky – Münchhausen
Montag, 25.03.2019: Maetzig – Ehe im Schatten
Montag, 01.04.2019: Reinhardt – Liebling der Götter
Montag, 08.04.2019: Käutner – Schwarzer Kies
Montag, 29.04.2019: Fassbinder – Lilli Marleen
Montag, 06.05.2019: Vilsmaier – Comedian Harmonists
Montag, 20.05.2019: Vilsmaier – Marlene